Fortsetzung Sonderförderprogramm für die regionale Wirtschaft im Bezirk, RegioL vor erneuter Bewerbung als LEADER-Region

Regionalmanagement Landeck: 381 Projekte im Bezirk profitieren

Ob der Umbau des Quellalpin Hallenbades im Kaunertal, die touristische Attraktivierung der Gemeinde Kaunerberg, Ortskernrevitalisierungen in Landeck, Zams oder Prutz, Photovoltaik-Anlagen für Gemeinden und ortsansässige Betriebe oder die Umstellung der LED-Straßenbeleuchtung: All dies sind Beispiele für Projekte, die im Bezirk Landeck ohne EU-, Bundes- und Landesfördermittel, die für die Regionen zur Verfügung gestellt werden, nicht möglich gewesen wären.

 

Der Bezirk Landeck soll auch weiterhin von den EU-Förderprogrammen profitieren. „Die Strategie für die LEADER-Region liegt bereits vor und soll kommende Woche in der Generalversammlung beschlossen werden. 5,7 Millionen Euro sind bis 2027 beantragt, davon rund 3,9 Millionen Euro für die lokale Zusammenarbeit (LEADER/CLLD) und rund 1,8 Millionen Euro für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Zuge der TERRA REATICA. Wesentliche Inhalte der Strategie forcieren dabei unter anderem Themen der regionalen Wertschöpfung, Förderung natürlicher Ressourcen, Klimaschutz, Beschäftigung und Wachstum“, sagt Landeshauptmann Günther Platter. Zusätzlich soll mit dem Jahr 2025 das regionalwirtschaftliche Programm im Bezirk fortgesetzt werden. „In Einzelbereichen wollen wir das Programm auf den gesamten Bezirk ausdehnen. Auch hier stehen wiederum zehn Millionen Euro für insgesamt zehn Jahre wie in der laufenden Periode zur Verfügung. Ein starkes Land Tirol braucht starke Regionen – umso wichtiger sind die Regionalförderungen, um sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen.“

 

LEADER im Bezirk Landeck – eine Erfolgsbilanz

Gemeinsam mit BH Markus Maaß, Obmann des Regionalmanagements Landeck Helmut Mall, Geschäftsführer des Regionalmanagements Landeck (RegioL) Gerald Jochum undMitarbeiter Joachim Nigg wurde nach sieben Jahren Regionalentwicklungsförderungen eine erfolgreiche Bilanz gezogen. Insgesamt 381 Projekte profitierten im Bezirk Landeck von Landes- und EU-Mitteln in Höhe von 14,4 Millionen Euro – davon sind es sieben Millionen Euro, die im Rahmen des Sonderförderungsprogrammes „Oberes und Oberstes Gericht“ mit Landesmitteln finanziert wurden. „Mit Unterstützung der EU kommt das Zukunftspaket des Regionalmanagements den Menschen in der gesamten Region zu Gute. Nach sieben Jahren Laufzeit zeigt sich, dass die Mittel voll ausgeschöpft und wesentliche Projekte in der Region oder Kooperationen zwischen Tourismus und Landwirtschaft bzw. Kultur umgesetzt werden konnten – auch unter Einbeziehung der nachfolgenden Generationen“, sagt LH Platter.

 

Bezirkshauptmann Maaß und RegioL Obmann Mall sprachen den Personen, die sich ehrenamtlich in den Dienst des Regionalmanagements bzw. dessen Projekte stellen, ihren Dank aus: „Dass wir uns in der Region in dieser Form weiterentwickeln können, ist nicht zuletzt auf das große Engagement der im Regionalmanagement und den vielen Vereinen tätigen Personen zurückzuführen.“

 

1.660 Arbeitsplätze im Bezirk mit Regionalförderungen gesichert

Mit den 14,4 Millionen Euro wurden in den vergangenen sieben Jahren Investitionen in Höhe von 105 Millionen Euro ausgelöst, freut sich Geschäftsführer Jochum: „Durch die Kombinationsmöglichkeit mit anderen Förderschwerpunkten des Landes, des Bundes und der EU gelingt es, mit jedem Euro Förderung eine 7-Euro-Investition auszulösen. Außerdem wurden so über 1.660 Arbeitsplätze in der Region gesichert. Die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen gelten als wesentlicher Schwerpunkt der Regionalförderungen – attraktive Jobmöglichkeiten, vor allem auch für junge Menschen, beugen Abwanderungstendenzen vor.“ Zudem wurden 155 neue Produkte bzw. Dienstleistungen sowie über 6.800 Quadratmeter Wohnraum geschaffen und über zwei Millionen Kilowattstunden sauberer Strom produziert, wodurch über 326.000 Euro an Stromkosten eingespart werden konnten.

 

Regionalförderungen für gesunde Umwelt: 849 Tonnen weniger CO2

Denn so wurden auch zahlreiche Förderungen zum Ausbau erneuerbarer Energie ausbezahlt. Mit den genehmigten Photovoltaikanlagen mit Batteriespeicher sowie LED-Straßenbeleuchtungen sorgen die Gemeinden und Unternehmen für Energieeinsparungen von über zwei Millionen Kilowattstunden pro Jahr – das sind über 849 Tonnen weniger CO2 pro Jahr. Über 100 Projekte der 381 sind dem Bereich Tourismus zuzurechnen: „Landeck ist ein vielseitiger Bezirk – der Tourismus ist jedoch ein wesentliches Standbein. Vor allem kleine Privatzimmer-Vermieterinnen und -Vermieter werden im Rahmen des Sonderförderungsprogrammes unterstützt. Das ist mir ein wesentliches Anliegen“, betont LH Platter. Zudem wurde die Tourismusinfrastruktur im Sommer und die Wettbewerbsfähigkeit der kleinstrukturierten, gewerblichen Wirtschaft in den vergangenen sieben Jahren verbessert.

 

RWP und Regionalmanagement unter einem Dach

Das Gebiet des Planungsverbandes Oberes und Oberstes Gericht im Bezirk Landeck verfolgt seit Jänner 2015 ein vom Land Tirol maßgeschneidertes regionalwirtschaftliches Förderprogramm (RWP). Insgesamt zehn Millionen Euro der Wirtschaftsförderung des Landes fließen innerhalb von zehn Jahren in die Region. Der Bezirk Landeck nutzt zusätzlich noch EU-Förderungen – vor allem aus den Programmen LEADER und INTERREG und hatte diesbezüglich seit 2014 insgesamt 7,4 Millionen Euro zur Verfügung. „Mit gebündelten Kräften und RegioL als One Stop Shop arbeiten wir an Impulsen für die Region und schöpfen dafür alle gegebenen Möglichkeiten voll aus“, fasst BH Maaß zusammen. Wesentliche Inhalte der neuen LEADER-Strategie sind:

  • Regionale Wertschöpfung in den Bereichen Tourismus, Land und Forstwirtschaft sowie Wirtschaft, Gewerbe und Betriebe
  • Natürliche Ressourcen in den Bereichen Natur und Ökosysteme, Kultur, Bioökonomie und Forstwirtschaft, Gemeinwohl in den Bereichen Daseinsvorsorge, soziale Inklusion sowie lokale Agenda 21 Prozesse
  • Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel in den Bereichen Dienstleistungen und Unterstützung vor Ort, Reduktion von Treibhausgasen sowie nachhaltige Mobilität
  • Investition in Beschäftigung, Wachstum und CO2 Reduktion in den Bereichen Forschung & Innovationskapazitäten, Energieeffizienz und neue Technologien sowie Fachkräftemangel
  • TERRA RAETICA (grenzüberschreitende Zusammenarbeit) mit potentiell aufbauend auf allen Themen, die davor angeführt wurden

 

Fotocredit: (c) by Franz Geiger

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