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IWB/EFRE-PROJEKT “BERGBAU GAND”

Die Geschichte des Bergbaus in St. Anton am Arlberg wird für Einheimische und Gäste zugänglich gemacht.

EINLEITUNG, ALLGEMEINES

Der Fahlerzbergbau Gand liegt im Tiroler Oberland im Bezirk Landeck im Stanzertal in der Gemeinde Sankt Anton am Arlberg. Und zwar östlich des Hauptortes talaus oberhalb der Fraktion Gand an der orographisch linken Seite auf einer Höhe zwischen 1280 m und 1500 m ü.A.
Das „Knåppaloch“ ist bei der Bevölkerung allgemein bekannt. Wobei es sich hierbei um die beiden am tiefsten vorgetriebenen Stollen handelt. Besonders da es sich um eine allgemein bekannte und interessante Lokalität von (montan)historischer Bedeutung handelt, ist seitens der Gemeinde St. Anton am Arlberg der Gedanke gereift, dieses an sich weglose aber doch nahe dem Siedlungsraum gelegene Areal besonders den Einwohnern durch den Bau eines erschließenden Wanderwegs zugänglich zu machen. Dabei soll dieser Rundwanderweg zu den beiden Stollenmundlöchern führen, wobei das obere nachgebaut werden soll. Drei bergbauliche Hütten und 10 Informationstafeln sollen ein für den Laien möglichst anschauliches und verständliches Bild über diese interessanten Gruben entstehen lassen.

ZU GEOLOGIE UND ERZ

Die Erze des Bergbau Gand brechen in Gesteinen des „Alpinen Verrucano“ ein, die sich an der Basisder Nördlichen Kalkalpen (der Lechtaler Alpen) an der Grenze zum Silvrettakristallin befinden. Gesteine des Ostalpin, die einst im Schelfbereich des Nordrandes der Afrikanischen Platte abgelagert wurden. Das vorwiegende Erz ist ein Fahlerz, das dem Tetraedrit (Antimonfahlerz) nahe steht und neben etwas Silber (<0,5%) wegen des abnorm hohen Quecksilbergehalts (bis 20%!) von besonderer Bedeutung war.

DIE GESCHICHTE

Wann hier erstmals ein Bergmann sein Eisen angesetzt hat, ist, wie zu erwarten, nicht bekannt. Um 1490, vermutlich aber früher, hat er sicherlich bestanden. Nach 1520 wurde nur noch sporadisch und mit wenig Erfolg Erz gebaut. Die endgültige Heimsagung erfolgte 1846.

DIE AUSGANGSLAGE FÜR DAS PROJEKT

Wie oben erwähnt, soll der engere Raum um das „Knåppaloch“ der Bevölkerung (aber auch dem Gast)näher gebracht werden, wobei sich aufgrund der geographischen Lage günstige Vorbedingungen ergeben:
Den Ausgangspunkt bildet der erschlossene Ortsteil Obergand, wobei die ersten etwa 300 Meter des Zugangswegs bereits bestehen: Anfangs steilere Schotterstraße, dann flach verlaufender Fahrweg,zuletzt Fußweg, von dem der „Knappenweg“ mit 12% ansteigend wegführen soll. Es ist also kein längerer Zugang bis zum Projektsgebiet notwendig und der Zugang bereits Bestand. Somit ist aber das Projektsgebiet nicht mittels KFZ zu erreichen. Die im Rahmen der ersten Begehung vorgefundenen bergbaulichen Geländeformen legten dieses Projekt nahe, da die einzelnen zu erwandernden Punkte alle auf recht engem Raum liegen. Aufgrund dieser günstigen Verhältnisse wurde seitens der Gemeinde beschlossen, ein entsprechendes Projekt auszuarbeiten und nach Möglichkeit zu realisieren.

ZIEL

Aufgrund der nur geringen räumlichen und höhenmäßigen Ausdehnung des vorgesehenen Projektgebiets, der zahlreichen originalen bergbaulichen Spuren auf engem Raum und der interessanten und speziellen Eigenheiten dieses Bergbaus lässt sich hier eine vollständige „Evolution und Ablauf der Erzgewinnung“ sehr gut darstellen und dem interessierten Wanderer ausgezeichnet präsentieren, sodass man mit dem Begehen dieses Knappenwegs nicht nur über das Spezifische dieser Gruben sondern auch das allgemein Wichtige eines Bergbaus umfassend informiert wird. Das Herrichten der ehemaligen Stollenmundlöcher wie auch die drei informativ gestalteten drei „Berghütten“ lassen das Gefühl erstehen, sich in einem noch aktiven Bergbaugebiet zu bewegen – es „hautnah zu erleben“. Es soll jedem, der noch wandern kann, möglich sein, diesen Knappenweg zu gehen.

Zu setzende Maßnahmen für das Realisieren

  • Errichtung von 750 m Rundwanderweg
  • Errichtung eines begehbaren Besichtigungsstollen
  • Errichtung von drei kleinen bergbaulichen Gebäuden
  • Errichtung von 10 Schautafeln im Verlauf des Weges

 

Dieses Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung kofinanziert. Nähere Informationen zu IWB/EFRE finden Sie auf www.efre.gv.at. 

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