Die KEM Landeck – zu Beginn und heute wieder
Der Bezirk Landeck setzt seit über 10 Jahren auf Erneuerbare Energien und Klimaschutz. Bei der ersten KEM-Programmausschreibung schon mit dabei hat der Bezirk auch nach der Umsetzungsphase stark auf Neue Energien, auf Einsparung und E- Mobilität gesetzt und mit Elisabeth Steinlechner als Koordinatorin Projekte in Umsetzung gebracht. Nun soll sich der Bezirk Landeck als KEM Landeck in einer 3-jährigen Weiterührungsphase stärker landes- und bundesweit mit den KEM-Regionen vernetzen und aktiv jene Maßnahmen umsetzen, die in den nach der KEM-Phase finanzierten Projekten keinen Platz hatten. Der seit der ersten KEM-Phase eingeschlagene Weg des Ausbaus der Erneuerbaren Energien sowie der Energieeffizienz soll weitergeführt werden. Nachhaltige Mobilität soll ebenso eine verstärkte Rolle spielen wie die Entwicklung nachhaltiger Geschäftsfelder in der heimischen Wirtschaft. So können Klimaschutz und die Sicherung der Lebensqualität im Bezirk Landeck miteinander verbunden und die Energiewende als Chance genützt werden.
Die Region
Der Bezirk Landeck umfasst 30 Gemeinden mit knapp 45.000 Einwohnern und liegt im äußersten Westen des Bundeslandes Tirol. Er wird begrenzt durch das Bundesland Vorarlberg im Westen, die Regionen Graubünden (CH) und Südtirol (ITA) im Süden, den Bezirk Imst (Tirol) im Osten und den Bezirk Reutte (Tirol) im Norden.
Die KEM Landeck umfasst den gesamten politischen Bezirk mit den insgesamt 30 Gemeinden im oberen Teil des Inntals sowie in 3 Tälern (Stanzertal, Paznauntal Kaunertal). Diese natürliche Einheit soll in der Weiterführung der KEM beibehalten werden, weil mit dem Regionalmanagement Bezirk Landeck (RegioL) ein sehr starker Partner für die KEM bereitsteht, um einerseits die Maßnahmen der KEM in der Umsetzung zu unterstützen und andererseits, um Projekte, die durch die KEM angestoßen werden, direkt bei der Realisierung und Finanzierung (durch bezirksweite Programme wie LEADER oder Interreg sowie ein Regionalwirtschaftliches Förderprogramm) begleiten zu können. Das Engagement von Teilregionen des Bezirks in Programmen wie KLAR oder CLEAN ALPINE REGION TIROL unterstützt die Vorhaben der KEM Landeck. Die KEM Landeck übernimmt hier auch eine Netzwerkfunktion und spannt eine Art große Klammer um die einzelnen Aktivitäten und Akteure im Bezirk.
Ziele der KEM Landeck
Die Region möchte langfristig ihren Energiebedarf mit erneuerbaren Energieträgern aus regionalen Energiequellen decken. Dass und wie das machbar ist, hat die KEM Landeck in ihrer ersten Umsetzungsphase erarbeitet. Nun geht es darum, an allen identifizierten Stellschrauben zu drehen, damit das Ziel erreicht werden kann. Der Bezirk Landeck ist dazu in besonderem Maße geeignet. Mit dem Haupt-Wirtschaftszweig Tourismus muss sich die Region künftig aber verstärkt auf verschiedenen Ebenen mit Klimaschutz und Ressourcenverbrauch auseinandersetzen. Hier drängt die Zeit. Die Clean Alpine Region Kaunergrat bspw. greift dieses Thema aktiv auf. Dies geht Hand in Hand mit den Bemühungen der KLAR Kaunergrat. In der ansonsten wirtschaftlich schwachen Region zählt die Schaffung und Erhaltung von qualifizierten Arbeitsplätzen und die Schaffung von neuen Stärkefeldern in den Zukunftstechnologien der Erneuerbaren Energien in ganz besonderem Maße. Der Bezirk will in allen diesen Feldern stärker werden – für eine einkommenssichere, lebenswerte und klimaschonende Zukunft.
Schwerpunkte im KEM Programm
Entsprechend des Ressourcenplans des Bezirks von 2014 sind als Schwerpunkte ein weiterer Ausbau der Erneuerbaren Energien im Strom- und Wärmebereich (Photovoltaik und Kleinwasserkraft sowie Biomasse- und Wärmepumpenlösungen), Energieeffizienz sowie E-Mobilität zu setzen. Ein besonderer Fokus wird jedoch in einer Dekarbonisierung der Tourismusregionen liegen, worauf eine der wichtigsten Maßnahmen abzielt. Ohne einen Ausstieg aus Öl kann die Region in den anderen Themen nicht glaubwürdig agieren. Eine Vielzahl von kleinen Leuchttürmen soll dabei eine größere Bewegung anstoßen. Gleichzeitig setzt die KEM Landeck stark auf Maßnahmen, die direkt auf die heimischen Betriebe ausgelegt sind, damit sie in den Zukunftsfeldern (Erneuerbare, E-Mobilität oder Holzbau) stärker werden. Davon profitiert direkt und indirekt der gesamte Bezirk. Die Energiewende wird optimal unterstützt, da die Betriebe in der Region die besten Multiplikatoren sind. Sie bringen viele kleine Projekte in Umsetzung.
Durch die Stärkung nachhaltiger Geschäftsfelder in Zukunftstechnologien können nicht nur qualifizierte Arbeitskräfte in der Region gehalten werden. Es können auch neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Arbeitsplätze im Tourismus werden durch die Maßnahmen ebenfalls langfristig gesichert und die Neuausrichtung des Tourismus mit neuen Angeboten und Arbeitsplätzen unterstützt.
Link bzw. Download: KEM Landeck Umsetzungskonzept
Die KEM-Managerin
Elisabeth Steinlechner besuchte die HAK in Landeck und studierte Romanistik in Wien, Innsbruck und Madrid. Doch statt eine Diplomarbeit über lateinamerikanische Literatur zu schreiben, vertiefte sie sich lieber in ihre Arbeit bei mehreren E.ON-Tochtergesellschaften, die sie bereits in ihren Ferien aufgenommen hatte. Nach ihrer Rückkehr nach Tirol gründete sie 2009 gemeinsam mit ihrem Partner Jürgen Neubarth die e3 consult GmbH in Innsbruck und betreute zahlreiche regionale Energieprojekte sowie seit 2013 den ‚Arbeitskreis Erneuerbare Energien, der als Plattform für Energie-und Klimaschutzthemen mit Fachleuten aus den Regionen Landeck, Imst und Vinschgau neue Rahmenbedingungen und Entwicklungen diskutiert und Projektideen aufgreift und entwickelt. Seit 2013 ist Elisabeth Steinlechner Vorstandsmitglied bei Energie Tirol.
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