Geschichte des Bezirks

Der Bezirk Landeck ist alter Kulturboden...

Erste Funde aus der Bronzezeit  machen eine Besiedelung wahrscheinlich. Ein gut erhaltener Vollgriffdolch wurde bei der Innbrücke zwischen Perjen und Landeck gefunden, der wahrscheinlich als Flußopfer gespendet wurde.
Im 6. Jahrhundert war das Gebiet nur dünn besiedelt und durch die bajuwarische Landnahme wurde eine Kolonisierung auch im Landecker Talkessel eingeleitet. Darauf weist auch der Fund von Waffen aus dieser Zeit hin.

Bis 1248 war das Gebiet Teil der Grafschaft Ulten, nach deren Aussterben kam diese Herrschaft an die Grafen von Tirol. Nach dem Tod Alberts III. wurde das Gebiet zwischen seinen Schwiegersöhnen Meinhard von Görz und Gebhard von Hirschberg bei „landeke" getrennt. Meinhard II vereinigte die Gebiete aber 1263 wieder,  wodurch auch der Gerichtssprengel Landeck entstand.

Beim Einfall der Eidgenossen im Jahre 1406 wurde auch Landeck von den Schweizern überrannt und bei Stams ein Tirolisches Aufgebot vernichtend geschlagen. 1408 kam das Gebiet wieder an Tirol.

1703 konnte der Landsturm der Gerichte Landeck, Laudeck, Pfunds  und  Nauders die bayrischen Invasoren bei der Pontlatzer Brücke abwehren.  Nach diesem Ereignis sendeten diese Gerichte Vertreter nach Wien, wo sie forderten, dass die Gerichtsbarkeit darüber direkt beim Landesherrn liegen sollte und die Bevölkerung ein Mitspracherecht bei der Besetzung des Richteramtes haben sollte. 1705 wurden diese Privilegien gewährt.

1754 wurde das Gericht Landeck dem Kreisamt Oberinntal in Imst unterstellt. 1797 wurde die Burg Landeck als Gerichtssitz aufgelassen und ab 1840 in den Ansitz Gerburg in Perfuchs verlegt.

Am 5. August 1809 kam es bei der Pontlatzerbrücke wieder zu einem Gefecht gegen die Bayern. Infolge des Tiroler Freiheitskampfes wollten die Bayern ein größeres Truppenkontingent über den Rechen ins Vinschgau schicken. Bei der Pontlatzer Brücke wurde diese Armee aber in einen Hinterhalt gelockt und fast gänzlich aufgerieben. 

1824 wurde die Arlbergstraße fertiggestellt, wodurch Landeck neben dem Landgericht, der Steuer- und Urbarverwaltung, dem Weggeldamt und dem Forstamt auch eine Poststation erhielt.

Zum Bezirkshauptort wurde Landeck 1868. 1880 wurde in Wien der Beschluss gefasst, das Bahnnetz, welches schon seit geraumer Zeit bis Innsbruck in Betrieb war, bis Bludenz auszuweiten. Am 1. Juli 1883 wurde das Teilstück Innsbruck - Landeck eröffnet. Im September 1884 war die gesamte Strecke fertiggestellt und Landeck konnte nun vom Handel, der durch die Bahnverbindung intensiviert wurde, profitieren.